Mehr als 500.000 Menschen arbeiten in Deutschlands Pflegeheimen. 500.000 potenzielle Umweltschützer - wenn wir es richtig anstellen. Doch wie kann Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Pflege im regulären Alltag aussehen?
Häufig haben bereits Kleinigkeiten eine große Wirkung
Alles beginnt mit Bewusstsein. Das gilt auch für das Umweltbewusstsein. Je mehr Fachkräfte sich informieren und das Thema in ihren Arbeitsalltag integrieren, desto konkreter wird die persönliche Achtsamkeit. Dabei ist es wichtig, kleine Schritte nicht als unwichtig abzutun, sondern dem Sprichwort "Die Menge macht's" zu folgen.
Ressourcen schonen
Dass ein bewusster Umgang mit Ressourcen wie Energie und Wasser sinnvoll ist, ist kein Geheimnis. So sollte Ihr Haus auf Maßnahmen wie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder Wärmerückgewinnung in der Küche setzen. Neben den Maßnahmen die die Heimleitung ergreifen kann, gibt es aber auch Aspekte, die jeder Mitarbeiter selbst in seinen Arbeitsalltag einbringen kann.
Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag der Pflege
Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter dabei Fahrgemeinschaften mit Kollegen zu bilden oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, um die Klimabilanz zu verbessern. Viele Arbeitgeber bieten Jobbikes an. Dabei wird zum Beispiel ein Teil des Bruttogehalts in eine Leasingrate umgewandelt. Das spart bis zu 40 Prozent gegenüber einem herkömmlichen Kauf. Vielleicht ist das auch für Ihr Haus eine interessante Möglichkeit zur gelebten Nachhaltigkeit.
Vermeiden Sie unnötiges Papier am Arbeitsplatz. Ihr Haus sollte überlegen, wann und ob Ausdrucke von Dienstplänen, To-Do-Listen oder E-Mails notwendig sind. Mit der Zeit sparen das Berge von Papier.
Verpackungen und Plastiktüten können recycelt oder für andere Zwecke verwendet werden.
Wenn ein Bewohner gewaschen wird, sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserdruck niedrig ist und das das Wasser nicht unnötig läuft. Das Gleiche gilt für die Handhygiene, die seit Corona intensiver und gründlicher sein sollte. Wer beim Einseifen der Hände das Wasser abstellt, spart mehrere Liter pro Handwäsche.
Auch eine gut organisierte Mülltrennung ist wichtig, um die Umwelt zu schonen. Je sorgfältiger man vorgeht, desto besser können die Wertstoffe später wiederverwertet werden. Ein Joghurtbecher zum Beispiel kann nur recycelt werden, wenn der Deckel entfernt wird. Anders verhält es sich mit den Deckeln von Gläsern. Moderne Altglasanlagen sortieren diese automatisch aus.
Sorgen Sie dafür, dass Elektrogeräte nach Feierabend nicht im Stand-by-Modus verbleiben, sondern ausgeschaltet werden. Noch besser: ziehen Sie den Stecker, um unnötigen Stromverbrauch zu vermeiden. Das gilt auch für die Waschmaschine, die nicht läuft, oder das Handy-Ladekabel, das gerade kein Hany lädt.
Fördern Sie Regionalität
Jede Pflegeeinrichtung ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in einer Gemeinde. Eine aktive Zusammenarbeit mit lokalen Dienstleistern oder Lieferanten fördert daher die regionale Wirtschaft und schont gleichzeitig unsere Umwelt. So kann in der Küche möglichst saisonal gekocht werden. Meist kennen Ihre Bewohner es nicht anders von Zuhause.
Erdbeeren im Winter sind nicht nur meist geschmacklos, sondern aus ökologischer Sicht auch noch kleine CO2-Schleudern, da sie per Schiff aus Südamerika nach Europa kommen. Partnerschaften mit lokalen Kleinbetrieben, Bauern und Dienstleistern sind ideal. Auch weniger Fleisch auf dem Speiseplan schont die Umwelt.
Nachhaltige alternative Produkte verwenden
Für alltägliche Gebrauchsgegenstände gibt es jede Menge umweltfreundliche Alternativen. Informieren Sie sich vor dem Einkauf, welche Hersteller auf Nachhaltigkeit achten. Von kleinen Dingen wie Toilettenpapier bis hin zum Kauf Ihrer Pflegebetten mit Umweltzertifikat - Nachhaltigkeit kennt keine Grenzen. …